Geschichte und Architektur der St. Stephanus-Kirche


 

Die genaue Entstehungszeit der Kirche läßt sich nicht nachweisen. Vermutlich hat schon ein romanischer Bau bestanden, wie ein noch vorhandener romanischer Tympanon, der jetzt als Tritt vor der Sakristei liegt, beweist.  Der älteste, stehende Teil der Kirche ist der Turm aus dem Jahr 1555. Seine beiden Wasserspeicher aus Sandstein stellen auf der Nordseite eine Teufelsfratze und auf der Südseite einen Löwenkopf dar. 

Grundriß der St. Stephanus - Kirche Ohrsleben

Der Umbau des rechteckigen Kirchenschiffs ist von 1756, wobei an der Südseite eine Sonnenuhr von 1588 eingebaut wurde. In dieser Zeit hat auch der Turm eine neue barocke Bekrönung erhalten. Aufgrund der steilen Giebelführung, die sich noch heute auf der Ostwand des Turmes feststellen läßt, hat dieser Teil der Kirche ein spätgotisches Dach besessen. Heute hat das ganze Schiff einen einheitlichen barocken Dachstuhl. Die zweite große Restaurierung der Kirche fand in den Jahren 1832/33 statt. Damals wurde auch die Sonnenuhr erneuert. 

 Sonnenuhr von 1588

Der flachgedeckte Innenraum ist durch die Neuausstattung mit einer Altarwand und dreiseitiger Empore von 1832 und die ornamentale Ausmalung von 1926/27 geprägt. Um 1900 kam eine Ofenheizung dazu, 1912 elektrisches Licht. Der achtseitige Taufstein in Pokalform aus roten Sandstein wurde 1914 gefertigt. Emporen, Kanzelwand, Orgel und Gestühl erhielten 1934 einen neuen Anstrich. Die Wände wurden mit gelblichen Quadern bemalt. In den Fensterlaibungen sind braunrote Mäanderfriese. Die Putzdecke ist in einem kräftigen Blau bemalt, das viele Sterne enthält. In der Mitte befindet sich ein Medaillon mit einer Christusdarstellung.

Blick auf die Orgel

Der Altar ist ein Holztisch mit einer Bemalung von 1856. Die Platte ist grau marmoriert, die Wandung blaßblau mit blaßgelben Sternen und einem Rankenrahmen. Die Altarschranken wurden um 1810 errichtet.

Orgelwerk und Orgelprospekt sind von 1901. Das Orgelwerk stammt von Schlag u. Söhne, Schweidnitz. Es besitzt 2 Manuale, 1 Pedal und 6 Stimmen. Die neuen Prospektpfeifen, die die im 1. Weltkrieg abgelieferten ersetzen, stammen aus dem Jahr 1927.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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